geschäftliches

geräuschvoll
türmt der himmel
graue ungetüme
böig atmet der wind
pfeifend schiebt er
sie vorwärts
gnadenlos immer
nur weiter ohne
pause für einen
verhaltenen blick
auf die durstenden
lande wird erst
abgeladen nach
lieferschein

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

poem [antriebsgemindert]

juni. ich fühl novemberzeiten
allein den sommer fühl ich nicht
gleichwohl dies an der hitze leiden
gleichwohl mich blendet hell das licht

allein den sommer fühl ich nicht
die müdigkeit hält mich ganz fest
gleichwohl mich blendet hell das licht
mich nichts den bau verlassen lässt

die müdigkeit hält mich ganz fest
gar nichts ermuntert mich zum tun
mich nichts den bau verlassen lässt
kann schlecht nur schlafen, will doch ruhn

gar nichts ermuntert mich zum tun
so schwer wie blei gibt sich mein leib
kann schlecht nur schlafen, will doch ruhn
will mich verändern. doch ich bleib

so schwer wie blei gibt sich mein leib
gleichwohl dies an der hitze leiden
will mich verändern. doch ich bleib
juni. ich fühl novemberzeiten

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

wolkenzug [ostwärts]

am abendhimmel zieht des müden tages herde
hunderte wolkenlämmer drängen dicht an dicht
die ohren spitz ich, hör ich sie doch nicht
versuche sie zu zählen als ich müde werde

in wild verwegner jagd seh ich noch kreisen
die mauersegler flink mit spitzem schrein
sie könnten fast des schäfers hütehunde sein
die klug den ziehenden die rechte richtung weisen

es ist so still der wolken art sich zu bewegen
als wär sie ihr zuhaus ziehn sie der nacht entgegen
als könnten sie der sonne glanz nicht widerstehn

sie fürchten nicht des mondes wandelscheibe
vorwärts ins dunkel drängen ihre weißen leibe
die sonne werden sie besonders zeitig sehn

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

nach dem gewitter

die kühle
eines feuchten Tuches
auf fiebrig erhitzter haut
im winzigen spalt
dazwischen tritt
entspannung ein
aufatmen unter der
wolkendecke nach
diesem brennenden
tag

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

schlangenkönigin

sie zwängt ganz heimlich still
ihren leib durch enge wege
ihr altes kleid in fetzen
das sie abwerfen will

sie war darin gewachsen
nun wuchs sie längst heraus
sie windet bäumt und dreht sich
ächzend um alle achsen

längst war unter der hülle
die neue pracht zu sehen
die sonnenstrahlen trafen
des glanzes ganze fülle

bald bleibt im dichten holz
die alte haut verlassen
zum mittsommer die neue haut
trägt sie mit großem stolz

© 2017, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.