betrachtung

sie sann in ihre kaffeetasse
wie schwer sie doch das leben fasse
mal gings bergauf, dann wieder runter
grad oben schwimmend ging sie unter
sie strudelte durchs leben hin
angeblich seien da ein sinn
und andre wesen im gewusel
wozu? fragte sie oft den fusel
und wo sind denn nun diese lieben
die sie ertrugen, bei ihr blieben
hielt sie sich meist doch selbst nicht aus
wär gern gegangen, kam nicht raus
aus ihrer allzu dünnen haut
von zweifeln ziemlich aufgeraut
ihr blick fiel auf den schlanken leib
grüngläsern, der des weins verbleib
bis sie zum freund ihn sich erkor
zauberte er doch ein licht hervor
von sinn und stärke ein gefühl
und vom sich trauen, was sie will
fast glaubte sie, dass man sie mag
beschwingt beschloss sie ihren tag
um stillvergnügt ins bett zu gehn
morgens war davon nichts zu sehn
kurz war der rausch und lang das leben
da musst es noch was andres geben …
sie sann in ihre kaffeetasse
wie schwer sie doch das leben fasse
am abend noch die flasche wein
am morgen doch mit sich allein

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.