welle

sie rollte
unaufhörlich heran
sie erinnerte noch
wie es war
als sie nicht ahnte
was diese seltsam
tönende stille
bedeutete
als sie dann
alle gründe verlor
ging es nur noch
um existenz
knapp war es
erinnerte sie sich
und nun hatte sie
das seltsame tönen
der stille überhört
und sie sah vor sich
klar die welle
kommen

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tagtraum

wie schön
wäre es jetzt
wäre ich am kai
wo der schoner mich
schon erwartete
in die wanten
hinauf zu steigen
zu befreien
das bramsegel für
den tanz im wind
für eine große fahrt
ich ließe mich
nicht lange
bitten

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wiederholung #lyrimo No. 4

was ist nur mit der menschheit los
kann nicht in frieden hausen
einer hat was, der andre wills
und meint, er müsst es mausen

einer hat macht. und will noch mehr
will man sie ihm nicht geben
dann zeigt er seine grausamkeit
sie kostet menschenleben

wir haben vieles klug erdacht
das unser sein erleichtern kann
wir habens uns bequem gemacht
was schert uns da das nebenan?!

wir können miteinander gut
für vieles lösung finden
wir könnten alle unbill gut
gemeinsam überwinden

wir existieren lange zeit
stiegen auf und gingen nieder
wir hoffen auf einmaligkeit.
und dann passiert es wieder

impuls: wieder

alle texte lest ihr hier: wieder

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doppelwelt #lyrimo No. 2

diese hitze!
ächzt der bootsmann
als wir die letzten
güter stauen
längst ächzt der
rumpf auch in
der ruhelosen see
schnell sollte
es gehen die
sandbänke der bucht
hinter uns zu lassen
noch vor dem sturm
wir ächzen mit
dem hölzernen rumpf
in der sich
bäumenden schwüle
als die glocke
dringlich schlägt
ihr lang und
viermal kurz
dringt durch
unser ächzen im
versuch nicht
zu fallen höre
ich sie wieder
und wieder und
steige an deck
wo die gischt
des harten brechers
mich netzt noch
im fall höre ich
die glockenschläge
bis zum aufschlag
der alles geräusch
in stille wandelt
dann liege ich
schwitznass in
der dunkelheit als
der glockenschlag
mich an die tür ruft
ich hab meinen
schlüssel vergessen
sagst du, ich dachte
du lässt mich heute
nicht mehr herein!

impuls: es klingelt an der tür

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irrfahrt

zwischen
den welten
pendeln
jeden tag
aufs neue
lavieren in
den fahrrinnen
des lebens
gelegentlich
für das eigene
ein anderes halten
ständig auf reede
der heimathafen
nirgendwo

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