november-so-nett

das jahr kommt langsam in die jahre
und färbt wie jemand, der versucht
zu verhindern noch der jugend flucht
in bunten farben sich die haare

der wind kommt, strubbelt alle köpfe
den bäumen geht das blattwerk aus
längst schläft im nest die haselmaus
die jacken schließen alle knöpfe

die hände friern, die füße auch
gesichter ruhn auf dicken schals
die sonne macht sich häufig rar

herdfeuer husten über dächern rauch
und gänse fliehn mit langem hals
november ists, wie jedes jahr

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

weißte bescheid!

es ist längst herbst, die bäume blättern
wie der tageskalender an der wand
ein dutzend warmer farben schwand
im tagesgrau mit nassen wettern

das licht geht früh. früh kommt es später
dazwischen rennt jeweils ein tag
auch wenn man selbst nicht rennen mag
man eilt, sich selbst als ein verräter

man tritt gefühlt doch auf der stelle
was rennt, scheint immer nur die zeit
sag, fühlst dus? dann ist es soweit
das alte jahr kommt bald zur schwelle

dass es sich fertig macht zum gehen
schon ist es herbst, die linde kahlt
bis warm wieder die sonne strahlt
wirds dauern, schätzchen. wirst ja sehen…

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

von dieser zeit

da kam er also über mich
oktober mit der rauen haut
kälte, regen, sonne, wind
von allem was, schon denke ich
das er sich bloß nicht wirklich traut

noch zeigt die welt sich buntgefärbt
schon fader, bleibt die sonne aus
letzte früchte, blätterfall
was er vom sommer hat geerbt
fegt stürmisch nun der herbst hinaus

da kam er nun über uns alle
und scheint doch mehr als herbst zu sein
zwietracht, kälte, dunkelheit
wuchern, und in diesem falle
wird nicht der lenz die rettung sein

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

schau an!

die
jungfernrebe
war wohl beim friseur
sie trägt jetzt
ihr laub
rot

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

unschärfe

dem jahr
wachsen neue farben
das licht nimmt
das milchig trübe
kommender nebeltage
schon vorweg
die tage wärmen noch
die nächte haben
kalte schultern
wer kann schon
noch den sommer
vom herbst
scheiden

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