Auf See

– Einundzwanzigster Eintrag –

Der Seegang hatte sich
in den Traum gebohrt
ihn aufgeweicht
ihn schließlich gekappt
Das Brausen und Schlagen
mischte sich mit den Rufen
an Deck zum Signal
ins Zeug und nach oben
zu steigen und
mit allen an Bord dem
Sturm sich zu stellen

Der erste Brecher
kam überraschend
zog mir die Beine weg
und salzte mein Gesicht
Der Schoner ächzte
lag schwer in der See
als die nächste Welle
auf Deck schlug

Die Winschen kreischten und
kahlten die Spieren aus
Überall Bewegung
Rufe schwollen gegen den Lärm

Wie ein Fahrstuhl hob
die See uns und ließ
uns wieder sinken
Welle für Welle brach
sich nun an Deck
langsam drehte das
Schiff seinen Rumpf
schwer hob es sich wieder
der Lärm mischte
sich mit der Gischt
durchdrang jede Faser der
Kleidung und klebte auf
Haut und Seele

Später dann
unter Deck
löste sich die Spannung
mit den Kandisbrocken
im heißen Tee

© 2013, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

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