Haiku No. 80

Wolken am Himmel.
Doch die Sterne sah ich heut
blühend am Strauch

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Am Fluss

Da steht sie am Ufer des trägen Flusses.
Die Fluten treiben an ihr vorbei.
Sie blickt auf die Wasser mit starren Augen
nicht fähig zum Fassen eines Entschlusses.

Der feste Boden scheint ihr zu wanken,
ein böiger Windstoß zaust neckend an ihr.
Sie bemerkt ihn nicht, alles scheint durcheinander,
Und wie die Wasser fließen ihre Gedanken.

Wo kommt all das her, was ist nur die Quelle?
Sie kann es nicht fassen, es fließt an ihr vorbei
immer wieder und wieder im zeitlosen Flusse.
Sie steht immer noch und kommt nicht von der Stelle.

Sehr viel Wasser wird wohl der Fluss noch brauchen,
wenn sie sich nicht traut, endlich aufzutauchen.

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Quelle: Silvia Springorum, Den Fluss betrachten
http://springorumkunst.wordpress.com/2014/04/01/den-fluss-betrachten-watching-the-river/

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Einen Moment noch

Gleich
ist es soweit
Er hört das
leise Murmeln
der neugierigen
Gäste bei der
Suche nach
ihren Plätzen
das Rascheln
der Kleider
ein verhaltenes
Hüsteln hier
und da
Sein Cello!
Er fühlt das
warme Holz des
taillierten Körpers
drin ruhend schon
die Tonspuren des
kommenden Konzerts
Seine Augen
geschlossen
wiegt er sacht
den Kopf im Gefühl
der Melodie die
sein Bogen gleich
aus den Saiten
streicheln wird
durch seine
Kunst
Einen Moment noch
das warme Holz

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Quelle: Lee Zimmerman (@zim2918) twitterte am 4:22 PM on Di., Apr 01, 2014:
There is a point where the tools of our life become an extension if ourselves. Pen and Ink http://t.co/GekZF7xmys
(https://twitter.com/zim2918/status/451001593467371522)

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Haiku No. 79

Schmale Traumbänder
geknüpft in groben Maschen
Viel Wachzeit fiel durch

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