leider

leider
wir kennen
sie die
an der
ganzen welt
leiden
denen alles
nur passiert
leider
diese leider
verleiden einem
das leben
mit seinen
unwägbarkeiten
und kleinen
katastrophen
sehen jeder
aktion schon
das scheitern
voraus
diese leider
mitfühlen ja
doch bloß
nicht mitleiden

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senryū No. 94

nachts fegte der sturm
vieles davon doch meine
gedanken blieben

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nachtreim

ein freundlicher gedanke
klopft an des fensters glas
als ich ihm öffne fliegt er
die schwarze nacht besiegt er
bald flüstert er dir was

ganz leise schwebt er zu dir
setzt sich sanft auf dein ohr
flüstert dir was von bäumen
und pastellbunten träumen
zirpt dir ein schlaflied vor

und wenn er es gesungen
seine augen werden klein
er kuschelt sich aufs kissen dann
ganz nah rückt er an dich heran
dann schläft er selig ein

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seltsame tiere

4

sie sind wieder überall unterwegs
raffen jedes und alles nur für sich
greifen mit vollen händen zu
alle anderen scheren sie nicht
stellen sich auf und imponieren
haun auf den putz, kommen andere nah
mit viel geschrei schaffen sie sich respekt
komisch dass ich jene wesen nie sah
in den büchern von lorenz, darwin und brehm
außerhalb voller märkte leben sie ganz bequem
in ihren Stuben warm dick und satt
wie es der Gieraffe gerne hat.

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unwirklich

es ist
noch stille
im haus
das treppenhaus
ist verwaist
der schlaf
wohnt noch
in den
räumen
teilte die
wanduhr nicht
die zeit
in sekunden
könnte man
meinen diese
stände still

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