umbruch

die gefühle
des sommers
schon längst vom
herbstwind verweht
nackt war die seele
unbehaust fragil
schutzlos fröstelte
sie zitternd mit
den kahlen bäumen
nun suchte sie eilig
nach diesen wärmenden
wolligen wintergefühlen
die so schwer
zu finden waren
im unfreundlich grauen
dämmerlicht

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

prozess

zog herein
wie wolken
unbemerkt
deckte es
helles ab
die schatten
wachsen zwischen
den schwindenden
lichtblicken
bis dunkel sich
legt auf alles
in deiner höhle
merkst du es
längst nicht
mehr

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jetzt

grau
ist nicht
nur die welt
draußen nein drinnen auch
gefühl

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kerzenzeit

züngelnd
reckt sich
warmes licht
in den raum
tastet ins
dunkel als
sei da etwas
zu ergründen
ich erinnere
deinen mund
an meiner
haut

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verwandlung

nachdenklich blättert der herbst in den kronen der bäume
in sonnigem gelb, in erdigem braun und in feurigem rot
sucht er geschichten des sommers, dass er in der not
der nahenden fahlen zeiten von buntheit kann träumen

schon sinkt die farbenpracht windbewegt auf kalte erde
und der sturm läd sie ungestüm ein mit ihm fort
auf die reise zu gehen zu jenem mystischen ort
wo übers jahr dann ein neues grün aus ihr werde

und die blätter voll freude tanzen verwegen den reigen
wirbeln fort, lassen bäume ganz nackt und einsam zurück
eine einzelne krähe hockt schwarz in den frierenden zweigen

sie versteht nichts vom farbigen herbstblätterglück
hält den kopf schief und starrt. und mit heiserem schrei
ruft mit schlagenden flügeln sie längst schon den winter herbei

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