ambivalenz #frapalymo No. 30.1

wir leben in der steten unbeständigkeit
stets wechselnd lang das dunkel und das licht

des tages wetterlaunen auch noch obendrein
und oftmals dann ertragen wir es nicht

ists hybris uns hinweg zu setzen über die
gegebene begrenztheit unsrer augen sicht

ist längst doch klar es hat ja einen sinn
da manches auch im dunkel sich verkriecht

zuweilen zieh ich gerne nachts das lichtlos
wie die sterne strahlen ohne fremdes licht

doch mag ich auch den mond sehr der ganz ohne
die sonne nur ein fels wär rund und schlicht

impuls: „licht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 30nov18: ominösitäten

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

bitte #frapalymo No. 30

in dunklen tagen
wenn es fehlt unserer welt
lass deines leuchten

impuls: „licht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 30nov18: ominösitäten

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ausgerechnet das #frapalymo No. 29

es gibt keinen kitsch;
es gibt nur
eigenwillige sehnsucht.

@miku85335434

ornamental
der gewaltige rahmen
belegt mit unmengen
goldener farbe
und diese landschaft
so glatt so bonbonfarben
so steril in seiner
vielzuschönheit
der hirsch den sie
als kind bewunderte
so fremd wie eine
banane im erdbeerfeld
und nur sie wusste
von den schönsten
geschichten auf dem
riesigen sofa damals
aus urgroßmutters
liebevollen gedanken
deshalb

impuls: „schreibt ein kitschgedicht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 29nov18: gurken zum glotzen am baum

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grüße #frapalymo No. 28

1

liebe lily, lieber pa

nach drei stunden warn wir da.
hier ists toll! das essen schmeckt. schade, dass der himmel leckt. so geh unterm schirm ich aus und komm käsebleich nach haus. bleibt brav, ihr werdets nicht bereuen, dürft doch auf mitbringsel euch freuen!
schon in drei tagen bin ich da.

ganz herzlich grüßt euch
die mama!

 

2

fiele grüße aus berlien.

wir warn in ein museum drin wo olle sachen lagen. wie es heißt kann ich nich sagen. toll ists hier in jedem falle. und schikt geld, meins ist schon alle.
und pakt mir auch den gämmboy ein, der fehlt mir. ihr auch,

euer hein.

 

3

kollegen, lasst euch nicht verdrießen, während wir den strand genießen. denkt einfach wer am schreibtisch sitzt, wenn ihr dann faul im strandkorb schwitzt. werd gleich mich noch ins wasser wagen. machts gut!

und grüße aus karlshagen!

 

4

luise!

weißt du noch, wie wir hier gesessen? am letzten abend als wir verstrickten unsre lebensfäden uns zum kokon zum heim zum liebevollen hort. nun bist du…nein, nicht fort.
du bist ja hier, ich schreibe dir. und die karte bring ich ganz persönlich mit frischen blumen!

bis bald, hans

(p.s.: sie lehnt unter der thuja am stein)

 

 

impuls: „schreibt ein postkartengedicht“

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 28nov18: liebe heißt amore

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der weise #frapalymo No. 27.1

du, weißt du, wie ein rabe schreit?
allein er sieht es, wie die zeit
im strom an uns vorüber rinnt
stets etwas endet, was beginnt
wir nehmen davon wenig wahr
meist mit uns selbst befasst, dass zwar
was nebenan geschieht, noch glasklar
jedoch entferntes nicht mehr fassbar
das gilt sowohl für große weiten
als auch für lang entfernte zeiten
was dazu führt dass uns entfällt
was schon geschah in dieser welt
der rabe aber weiß bescheid
kennt jeden augenblick der zeit

impuls: „gleiche anfangszeile für alle – beginnt eure texte alle mit: „du, weißt du, wie ein rabe schreit“ von selma meerbaum-eisinger

alle texte lest ihr hier: #frapalymo 27nov18: das licht tags

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