zuletzt

unter den
bleiernen platten
der müdigkeit
schleppt sich
was blieb von mir
lädiert vom tag
hoffend in der
löchrigen tasche
einen krumen noch
zu finden aus
zufriedenheit

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abend

der abend
mit frischen wolken
bezogen darin die
dunkelheit weich
unserer harrt
zu verschlucken
die tagesspuren
gehüllt in wattige
träume

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wieso?

stocherte
klammfingrig
im bodensatz der
eigenen existenz
tastete nach dem
was blieb auf
den gründen
die paar scherben
aus denen erinnern
sich bauen ließ
momente scheinbar
ohne bezug
wieso
fragte er (die
klammen finger
reibend)
wieso finde ich
die wärme
nicht?

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statusmeldung

morgenlicht
das müde auge
suchend nach farbe
greift ins fahle
fröstelnde haut
kriecht in gewebe
vor dem haus
das klackern
reifer kastanien
auf den wegen
in gedanken schon
die inventur des
vorrats an kerzen
es ist dieser
moment da der herbst
bei mir einzieht

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haiku No. 415

durch sonnenwärme
schnitt eisig ein herbstwind
kastanien fielen

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