Abgang

die freude war dann ausgegangen
sie bräuchte einmal von mir frei
hat ihr kostüm fein aufgehangen
wo es hinge bis zurück sie sei

nun sitze ich in meinem zimmer
und denke ob des vorfalls nach
sinnier und habe keinen schimmer
worans der freude wohl gebrach

als ob sie oft im stress gewesen
denke ich mit und ich brumme laut
da blieb viel zeit zum warten, lesen…
nein, eher ist es wohl bore out

da sitz ich nun, im trüb gefangen
die zeit vergeht mit dunklem ton
die freude ist mir ausgegangen
das war vor vielen jahren schon

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beginn eines abschieds

nun gleicht sie
den lindenblättern
in ihrem herbst
die den farbton
ihres sommers
verloren und ihre
lebendige größe
wie klein sie
nun ist und blass
wie zerbrechlich
im umarmen wohnt
immer die angst
sie zu zerdrücken

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ende oktober

glatzköpfige
alleebäume in
bunten teppichen
aus laub
im tagesgrau
werden gesichter
immer blasser
die teppiche
aber bräunen
bar jeglichen
sonnenstrahls

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ent-wertung

mein wert?
wonach willst
denn du ihn
bemessen?
einzig nach
meinem nutzen
für dich?
und wenn ich
dir nicht nütze
sind wir nicht
gleichen seins?
du meinst
mich bewerten
zu wollen
nur zu
es wird dir
nichts nützen
meinen wert
kenne nur ich

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elegie

das jahr wird alt
sein haar von laub
wird schütter
der tage licht verlor
den warmen ton
die tage magern ab
die nächte sind
mir mir bitter
die helligkeit
vermisse ich
nun schon

das jahr wird grau
wenn all die
farben schwinden
wenn hier und da
auch noch was
buntes blickt
sie reisen
mit den rauen
tollen winden
auf ihre letzte
reise nun geschickt

das jahr wird alt
wolken und
nebelbänke
sinds die der
sonne nun den
blick erschwern
ich muss mich fügen
in die düstren tage
und warten auf der
hellen wiederkehr

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