festung

verschanzt
dein wall gemauert
aus weisheiten
schlägst du jeden
mit rat zurück
der dir
zu nahe kommt
posaunst wörter
herab wie mörserkugeln
die treffen
und schmerzen
berühre ich dich
spüre ich wärme
sorgsam geschürtes
herdfeuer wartet
dass jemand sich
dazu setzt

„grenzenlos“

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und nun

sahst mich an
sorgtest dich
wie andere
mich sehen
und dich
fragtest mich
wie mein nachmittag
bei freunden war
und gleich darauf
nach deren einrichtung
nahmst meine mühen
zur kenntnis
und maltest mir aus
der fehler furchtbare
folgen
machtest mich satt
kleidetest mich
lehrtest mich auch
nützliche dinge
sahst mich an
ach hättest du nur
versucht mich
zu sehen

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ruba’i zur nacht

der tag ward nacht, es ist soweit
nun kommt der sterne stille zeit
gedanken an dein fernes sein
fluten mich nun mit zärtlichkeit

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alter pavillon

fast
fand ich ihn
nicht wieder
hinter einer
wand aus grün
die dicht wuchs
über die jahre
stakeln rostige
gitterbögen
das weiß von
ehedem nur eine
ahnung noch
himmel strahlt
wo einst ein
dach uns schützte
wenn wir uns lasen
aus liebsten
büchern
was du wohl davon
noch weißt?

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feststellung

welch verschwendung
der groll doch ist
verengt blick
und biegsamkeit
macht starr
zerbrechlich
den schmalen steg
zwischen ziel
und zürnendem

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