fazit

der abend kommt, der tag legt sich schon schlafen
er scheint viel früher müde jetzt zu sein
ein jeder sollte seines glücks sich freun
der für die nacht sich weiß in sichrem hafen

die wege durch die welt scheinen beschwerlich
für jeden anders, was dem einen leicht,
erschwert dem nächsten, dass er auch erreicht,
was ihm erstrebenswert und unentbehrlich

zuweilen wirken auch die kurzen tage zähe
und lachen ist doch oft das pfeifen nur im wald
mit wundgekrochnem zahnfleisch hoffend, bald
käme zeit, in der es wieder leichter gehe

so ankert man am abend an der mole
und dieses tages bleiern graue müdigkeit
deckt alles zu mit warmer mattigkeit
bis du versinkst bis auf des schlafes sohle

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

abschied

für philipp

als wir
aus der umarmung
uns lösten
legte die sehnsucht
die welt schon
in schatten
die gedanken als
trauriger film
den man erleidet
im hoffen aufs
happy end

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umbruch

durch
landschaften
voll von goldgelben
teppichen schritten wir
neblig weich sprechend
über den verfall
der welten ohne ein
hoffen auf einen
frühling für die
unsere

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deichbruch

erst
quillt ein
tropfen nur
durch den riss
den ein rinnsal
dann weitet
die ränder weichen
fast unmerklich
dem druck nachgebend
wenn dann die welle
alles überrollt
rette sich
wer kann

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geschlagen

dein blick
laut schreiend
versucht halt zu finden
an jedem passanten
als wäre dein skelett
dir abhanden gekommen
kauert deine seele
blutend am rande
du suchtest nur
aufhelfende hände
und wurdest doch nur
vom rat geschlagen den
du nicht brauchst
lehn dich an
ich höre zu
nur das

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