alle #lyrimo No. 10

er
ist einer
von vielen milliarden
er sticht nicht heraus
und
doch
braucht es
alle von ihnen
um zu füllen das
meer

impuls: siehst du den tropfen…

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

staffa

weit oben
sind die wolken
am nächsten
die der
unbändige wind
stetig treibt
wie die see
weit unten
wieder und wieder
weißgischtig am
basalt leckt
überhaupt
der wind reißt
an allem reißt
die zitternden
blättchen der
winzigen grüns
reißt ein loch
ins grau drin sich
wie fahles dotter
sonnenlicht ergießt
reißt das hell
wieder heraus aus
tiefem himmel
reißt die puffins
vom fels weit hinaus
futter zu suchen
der blick folgt
den horizont suchend
in vergeblichkeit
einzig gewiss der
feste stand auf basalt
geschliffen vom wind
poliert von der see
tausenden zungen
vom grau umhüllt
vom fahlen licht
übergossen in
äußerungen von
ursprung und
kraft

mendelssohn-bartholdy: ouvertüre h-moll op. 26 „die hebriden“

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gedanke im konzert

was wohl
geschähe wenn
die geste den
moment nicht träfe
verzögerung wäre
oder ein blinzeln
vor der zeit
winzigkeit nur
andeutend das
chaos der welt
was wäre so
schlimm daran
abzubilden reales
nur dass es
vom schöpfer
anders erträumt
also spielen wir
was geschrieben
sei es das chaos
artig gesetzt in
fünf linien

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begrenzt #lyrimo No. 7

dunkelräume
ungewissheiten
durchtauchen
im blindflug
in der enge
kein entkommen
lärmt die maschine
ständige bewegung
nur wo
wohin
kein hafen
sicherheit längst
abgesoffen
im periskop
nachtschwärze
sternenlos
still!
herzschlagmonitor
das leise geräusch
des sonars
banges hoffen
lange schon
alarmerschöpft
auf gleichmaß

impuls: “coronasonar”

alle texte lest ihr hier: coronasonar – lockdownlyrik

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am rande

das leben
ein fluss
seichte stellen
in den gleithängen
seiner mäander
während es laut wird
donn wenn etwas
entgegen sich stellt
es hat sandige ufer
und orte verborgen
von schwarzerlen
es birgt kreaturen
und scheint selbst
eine zu sein
ich kann es
beschreiben ich
saß schon lange
an seinen
ufern

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