nachtgedanke

ich schaue
nach dem mond
ich kann
ihn nicht sehen
hinter all dem
stumpfen grau
und doch
schaue ich
wo in gedanken
ich ihn verorte
versilbert er das
unendlich

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notiz

der abend
brachte einen
herbst
übers land
eine erinnerung
vielleicht
oder doch ein
ausblick

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vorstadtastronomie

der
abendhimmel
gibt seine sterne
heute nicht preis
darunter
in der vorstadt
zeigen sich andere
sternenbilder
von den mauern
leuchtet es
hinaus in die nacht
der menschen
leben

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abendseufzer

astfinger
stochern dürr
im schlammigen
abendhimmel
als suchten
sie nach schnee
wenn sie ihn
doch fänden

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nachtmahr

wenn es im winter früh schon auf dem heimweg dämmert
dann wirkt der viel mehr als nur geheimnisvoll
und grauslich auch, ich fühle mich belämmert
und frage mich, ob ich nicht lieber rennen soll

es ist so schreiend still, die großen dunklen bäume
stehen nur da, als wären sie aus pappmaché
es ist, als ob im schlimmsten meiner träume
ich allerorten dunkle böse geister seh

dann kommt der ort, da wo die alte eiche
ganz knorzig ihre arme in den himmel reckt
ein anblick wie eine verrenkte leiche
obzwar ichs weiß, werd ich ein jedes mal erschreckt

und wenn dann später noch ein grauer nebelfetzen
vom boden hochsteigt bis hinauf zum wipfel
den allerletzten mut mir wandelt in entsetzen
ein knackend zweig treibt dieses auf den gipfel

wenn irgendwann viel später dann zu hause
im bette schweißgebadet ich erwacht
merk ich, der alb war doch nur eine flause
schüttle ihn ab und gleite in die nacht…

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