erkundung

stiftsruine bad hersfeld

die alten mauern
tragen die scharten
wechselnder zeiten
einen vierpass auch
durchlässig meinem
neugierigen blick
ein dach freilich
fehlt schon lang
mauern bekamen
wellige konturen
ihr gestein brach
heraus in den
händeln der zeit
ich schaue hinauf
bis dorthin wo
der turm endet
schweigend als
spräche er
zu mir

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kurpark im nieselregen

wir würden
nasse füsse
bekommen wenn
wir die wege
verließen
und keiner war da
der streng schaute
wir suchten die
farben im grau
die kleine schönheit
die von der natur
in ihrem welken
anmutsvoll getragen
ein ums andere mal
hockten wir zwischen
den ruhenden pflanzen
staunend entdeckend
und der kritische blick
morgens im spiegel
war andere wirklichkeit

wir hatten nasse füße
wieder auf den wegen
im blick zurück
das laub
unter dem gingko
wie ein fleck
sonnenlicht

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vernebelt

im niesel
dunkeln teppiche
unter parkbäumen
von gelb zu schlamm
schweigend deckt der
morgen grau darüber als
stünde die welt still
einen wimpernschlag
pupillen suchen kontur
suchen sich müde
eine letzte rosenblüte
als ankerplatz eines
stillen lächelns

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störgeräusch

durch die
kleine stadt
flanierend
beobachtet von
alten fenstern die
durch hölzerne balken
fein säuberlich getrennt
unter tiefen dächern
wohnen
dort flanierend
über pflastersteine
und der beschaulichkeit
nachsinnend die freitags
gegen abend sich
verbreitet in den
engen gassen unter
tiefen dächern
dort also flanierend
fühlte ich die
entzauberung des moments
mit jedem vorbeirollenden
grollenden motor
aufs neue

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gelangweilt

du
redest auch
wenn du
nichts zu sagen
hast
nebelkerze
oder attacke
als verteidigung
rede nur
das sagt mir
nichts

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