wo ist heimat

fragst
du andere
nennt jeder
etwas anderes
die seine
ich bin noch immer
auf der suche
und weiß doch längst
ich kann die meine
nur finden
in mir

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

und du? #sammelstelle

da parkt einer, der hat das licht
wohl über seinem ausstieg nicht
abgeschaltet, geht nach haus
morgen siehts für ihn düster aus
und was machst du?
du schaust nur zu

am wochenmarkt ist ein gedränge
zwei jungen ziehen in der menge
nem alten herrn mit fiesem dreh
aus dem jackett sein portemonnaie
und was machst du?
du schaust nur zu

zwei menschen sind da im disput
doch irgendwie läufts gar nicht gut
einer argumentiert viel besser
der andre nicht, er zückt ein messer
und was machst du?
du schaust nur zu

wie wärs für dich, wenns dich getroffen
man schaut, kannst nicht auf hilfe hoffen
weil jeder denkt ihn träf es nimmer
und überhört dann dein gewimmer…
was tust du dann?
fang lieber an
weil alles auch uns alle trifft
gehts dich ganz sicher an

29. impuls – tun

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gefragt

wer bist du
wenn du dich
geborgen fühlst
wer bist du
in der fremde
wer bist du
inmitten von
feindseligkeiten
wer bist du
im glück
wer bist du
wenn kälte und
hunger herrschen
wer bist du
wenn du liebst
wer bist du
wenn du
keinen ort hast
wer bist du
wenn dich
niemand sieht
wer bist du
wer

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

gedanken

so kalt und dunkel sind die tage
und voll von wind und frost und schnein
man meint es müsse winter sein
und bald schon bessre sich die lage
doch mit den kühlen weißen flächen
schmilzt längst auch die gewissheit fort
es würde wärmer hier am ort
solang im herz das eis nicht brechen
mag, wird der mensch dem menschen doch
aus ängsten, missgunst und aus neid
aus sucht nach macht, bedeutsamkeit
das böse sein das aus ihm kroch
und antun ihnen, von dem man flehe
dass einem es nicht selbst geschehe
ach ließ mans doch für alle gelten
dies wär die friedlichste der welten

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

völlig losgelöst

(nur ein wunsch fürs neue jahr)

wer einmal
aus der bahn geworfen
und trudelt durch
den leeren raum
der friert
denn da ist keine wärme
jedoch die kälte
merkt er kaum

er trudelt. weg
ist die verbindung
die irgendwie
ihm gründe gab
er sucht nach halt
für seine füße
doch alle welten
sind fernab

vom universum
rings umgeben
trudelt er dennoch
haltlos fort
hofft doch zu gründen
bald sein leben
wieder an einen
festen ort

er sieht die welt
vorüberziehen
vielleicht findet
ihn ein planet
er friert und trudelt
will gesehen sein
will funken und vergaß,
wie es geht

wer einmal aus
der bahn geschleudert
gerät auch andern
aus dem blick
entdeckst du ihn
reich doch die
hand ihm
als halt und grund
für ein zurück

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.