zustand

die worte waren
ihr ausgegangen
in den begegnungen
dieses tages
da saß sie
am abend wortleer
in den schweigenden
wänden und lauschte
lauschte wie eine
besorgte mutter
spät nachts wartend
auf heimkehr der
verlorenen kinder

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

noch nicht mal august

die linden stehen ganz verlassen
die samen hat der wind verweht
braungedörrt ist alles gras
fast will es mr scheinen, dass
der sommer heuer schneller geht

mit ihren stechendheißen strahlen
brennt die sonne alles leben
das wasser löst sich in den lüften
wo risse nun den teichgrund klüften
hier kann es keine kühlung geben

die schattenplätze werden knapper
die welt versammelt unter bäumen
unter dem grünen blätterdach
denk ich über den sommer nach
und will von lauen nächten träumen

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

hochsommer [nachmittags]

die welt im gleißenden licht
luft voll tropischer schwüle
ein windhauch (schwitzt der denn nicht?)
nur illusion von kühle

luft voll tropischer schwüle
die schatten sind längst schon rar
nur illusion von kühle
was ein kumuluswölkchen gebar

die schatten sind längst schon rar
geschlossen die fenster am haus
was ein kumuluswölkchen gebar
flieht aus dem sichtfeld hinaus

geschlossen die fenster am haus
ein windhauch (schwitzt der denn nicht?)
flieht aus dem sichtfeld hinaus
die welt im gleißenden licht

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vom wetter

der tag
ein ächzen
im feuchten heiß
eines gnadenlosen sterns
die welt
schleicht
unwillig nur
jede kleine geste
ein marathon
ein letztes luftholen
im schatten
gemauerter wände
verharren und hoffen
auf die nachsicht
der nacht
der vogelsang
vor den fenstern
scheint nicht von
dieser welt

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

vielleicht war es ja so

da knipste der dunkelnde himmel
nur zwei, drei mal am schalter vom licht
was im lichtschein verstohlen
er dann sah, ließ ihn grollen
denn die staubwelt gefiel ihm nicht

also nahm er den eimer und stellte
ihn unter den fließenden hahn
und er holte inzwischen
denn er wollte feucht wischen
aus der kammer den mop und begann

seinen plan in die tat umzusetzen
und er feudelte eifrig herum
bis er sich kurz versah
das malheur war gleich da
denn der eimer voll wasser fiel um

wie das wasser rasch floh aus dem eimer
und gleich zwischen den wolken verrann!
für uns ist es ein segen
den er fällt heut als regen
der den staub aus der luft waschen kann

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.