rhönwege #lyrimo No. 27

lichtflecken
von der sonne
durch wolkenlücken
geworfen
wandern über
feldstreifige hügel
kleine weiler und
bauminseln
den versuch sie
einzuholen gaben wir
längst auf
der wind der
dir den scheitel
verweht
schiebt ja neue nach
den mohn kümmerts
nicht
er leuchtet einfach
auch in
den schattigen
momenten

impuls: hell und dunkel

alle texte lest ihr hier: hell + dunkel

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emsig #lyrimo No. 16

tausende leiber
myriaden von beinen
in ständiger bewegung
robotern gleich
ihre stadt (ohne wolkenkratzer)
kompaktes gebilde der natur
aus sich heraus geschaffen
aus subterraner welt
strebend nach oben
straßen ganz ohne autos
sichtbar nur den eingeweihten
geschäftigkeit einer rushhour
zu allen zeiten des tages
jeder scheint seinen platz
seine aufgabe zu kennen
jeder trägt seinen teil
bei zum funktionierenden ganzen
in all dem gewimmel
der laufenden beine
wächst die gemeinschaft
stetig durch gemeinschaft
wie ihr hügel nach oben
sich türmt im
sichtbaren

impuls: Rondo a capriccio, Op.129 (Beethoven)

alle texte lest ihr hier: medientransfer musik

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moment #lyrimo No. 12

der wind weht blütenblätter von den bäumen
für einen augenblick meint man, es wäre schnee
ich liege dösend mitten im grünen kosmos
wo ich mich ganz umringt von blumensternen seh

ein kätzchen tatzt sehr tapsig nach den faltern
noch ganz umsonst, sie sind ja viel zu schnell
ein wölkchen wirft keck auf die sonne schatten
da kommt ein wind, und es wird wieder hell

und noch viel mehr. er trägt der rosen düfte
zu mir und kitzelt wohlig meinen sinn
das ist die zeit in welcher ich am liebsten
über den ganzen tag in wald und wiese bin

impuls: zurück zur natur

alle texte lest ihr hier: zurück zur natur

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abgeblüht

in einer
insel aus schnee
der kirschbaum nun
das grün tief in
seine stirn gezogen
nah bei ihm
auf dem zaun
pfeift ein star
zuversichtlich von
kommendem

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lebenslauf #lyrimo No. 7

aus
winzigkeit
geboren bin ich
durchs leben
gekrochen aufwärts
und wieder hinab im
versuch zu wachsen
habe löcher gerissen
mich geduckt
vor den schatten
die fielen auf mich
im innehalten schloss
ich mich ein in
harte hülle um
unbehelligt zu bleiben
wartend auf den
einen moment der
alles ändern
wird

ich werde
leicht sein
luftgetragen
werde ich taumeln
vor glück

impuls: schmetterling

alle texte lest ihr hier: windgehaucht

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