abendgewitter

gewandet
in grau der
hitzige tag
blitzt müde in
die dämmweung
einzweimalnur
begehrt er auf
wie ein trotziges
kind das nicht
schlafen will
eingelullt vom
sanften raunen
des leichten regens
hält das leben
inne

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

senryū No. 120

wenn alles abfällt
am ende eines tages
bleib hängen bei mir

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endlich

als erste tropfen
mich berührten
wölbte wohliger
schauer kurz meine
äußere haut
die innere hub
zu atmen an tief
diese frische
einzusaugen
für ewigkeiten
als die tropfen
die erde berührten
schien gelbgedörrtes
sich zu strecken
sehnsüchtig abzuwerfen
den staub die trockenheit
später band der staub
die einschläge zu
blasen auf der haut
der pfützen

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hochsommer

die sonne ist ein heißes tier
fällt gnadenlos aufs ganze land
und meine häute brennt sie mir
wo weder schatten noch gewand

das gras ist gelb und raschelt dürr
die spatzenbäder sind längst leer
die kinder drängen sich am see
die großen träumen längst vom meer

ein feste burg ist das café
mit jenem stadtberühmten eis
das jeder der belagernden
der schlange wohl zu schätzen weiß

ich bleib im schatten über tag
und freu mich auf den abend dann
wenn draußen bis nach mitternacht
ich in die sterne träumen kann

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abend

junihimmel
wolken wischen
über sonnentrunkenes blau
wind weht dämmerung herein
mauerseglerstunden

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