wendepunkt

sie schrieb viel. eigentlich schrieb sie ständig
sie beschrieb ihre ansicht vom leben
und sie fühlte sich dann sehr lebendig

so viel liebe war in ihren worten
von den menschen, die tief sich verbunden
die da lebten an herrlichen orten

wenn das böse hereinbrach zuweilen
fand sich immer ein mutiger held
rasch dem guten zu hilfe zu eilen

ihre erzählungen brachten viel ein
denn auch andere lasen es gern
so konnte sie selbst doch ganz glücklich sein

über jahre hatt sie vergessen
dass sie auch andrer menschen bedurfte
sie vereinsamte unterdessen

eines tages war es, dass die sätze
nicht mehr flossen, die quelle versiegt
und da saß sie, inmitten der schätze

sie ging raus in die welt (wie sie meinte
war die liebevoll, hilfreich und gut)
was sie wahrnahm, erschreckte. sie weinte

so viel armut an denken und dingen
so viel hass und gier, elend und kampf
so viel kraft brauchts um würde zu ringen

und sie rang auch ganz tief in ihr drinnen
ihr war klar sie konnt nie mehr zurück
denn nun musste ihr leben beginnen

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

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