erkenntnis

nichts ist
so wie es scheint
ein ding von dauer
heute die sonne
morgen kalter hauch
verlass dich nicht
auf ewigkeiten
zu wechselhaft sind
diese zeiten
stets liegt der wandel
längst schon auf
der lauer
hast du ihn akzeptiert
verwandelst du
dich auch

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paradox

sie war
nicht fortgegangen
hatte den ort
nicht verlassen
und war doch
nicht geblieben
ihr geist war
ständig auf der flucht
und wusste doch nicht
wohin

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gleichnis

jeden tag mehr
um mich herum
schwelgt das sein
in frischer üppigkeit
jeden tag mehr
quillt und strebt
kriecht und rankt
der überschwang
des frühlings
als wäre da kein ende
wenn es dann kommt
viel viel später
werden wir seine zeichen
hundertfach übersehen
haben

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seufzer

schnell ziehn die tage oft vorüber
bemerk es erst wenn sie vorbei
die wolken fliehn nach irgendwo
als trügen sie die zeit davon

bemerk es erst wenn sie vorbei
wenn hüllt mich längst die dunkelheit
als trügen sie die zeit davon
wandern die zeiger stets der uhr

wenn hüllt mich längst die dunkelheit
grab ich in der erinnerung
wandern die zeiger stets der uhr
lassen zum resumee kaum zeit

grab ich in der erinnerung
die wolken fliehn nach irgendwo
lassen zum resumee kaum zeit
schnell ziehn die tage oft vorüber

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bald

am morgen steigt die sonne jetzt schon hoch
in ihrem gold die mauerbiene sitzt
und sich den pelz wärmt für ihr tagewerk
da sie die frühen blüten sucht im grün

ihr dasein währt nur kurz, und sie muss eilen
ich seh ihr nach, lass die gedanken fliegen
freu mich auf jede blüte die sich zeigt
auf frisches grün an alten lindenbäumen

auf vogelsänge morgens in der früh
auf offne fenster einen sommer lang
auf kurze schatten zwischen weizenfeldern
der lerche ruf ganz hoch im himmelsblau

ich träum von weißgebauschten wolkenflotten
hoch über mir, wenn ich im grase lieg
vom barfußgehn im milden sommerregen
vom heckenrosenduft im abendwind

noch ring ich mit den folgen dieses winters
mit heißen tees, mit salbei und mit schlaf
und wenn ich alles dann hab überwunden
dann frühling, leg nur endlich richtig los!

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