mond und mars

auf meinem weg
morgens über mir
strebten sie in
richtung west
nebeneinander
der große und sein
kleiner begleiter
schimmernd im
beginnenden tagblau
strebten neben
einander in seltsamem
einverständnis wie
ein vater ginge
mit seinem sohn
einem gemeinsamen
ziele entgegen

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berichte von einsamkeit

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sehnsucht
das war es wohl
sehnsucht war was
sie fühlte
die augen
geschlossen
saß sie und
forschte in
ihren gefühlen
um sicher zu gehen
während diese
eine frage in
ihr wuchs
wonach sie sich
eigentlich sehnte
hatte sie es
doch längst
vergessen

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winterabend

als sei
der himmel
tiefer gehängt
flackern im
klaren schwarz
zwischen wolkenherden
wie aufgebläht
überdeutlich
planeten und
sterne

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erstarrt

deine hände
so tot
regungslos
wanderten so lang
schon nicht mehr
über warmes holz
oder kalte häute
tonlos dein mund
nicht einmal ein
leichtes beben
deiner lippen
einzig im blick
dieser schrei

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frau holle ist einsam

an
ihrem fenster
weit droben
in ihrer welt
in die man
fallen muss
steht die alte dame
lang schon hatte sie
niemenden mehr
zu gast
am fenster
schon lang kein
bettzeug geschüttelt
dort also
hoch droben
steht sie
träumt von mahlen
mit goldmarie
vor sich das brett
denn dünnen teig
schabend in eine
handvoll zarter
flocken

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