neue bestimmung

läufer rascheln auf den wegen
aus gefallnem trockenem laub
böig raue winde fegen
aus auf loser dinge raub

manches blatt kommt so vom flecke
glaubt ans reisen um die welt
bis es landet in der hecke
die es ganz für sich behält

und es fällt zu vielen andern
die das schicksal auch ereilt
träumt noch eine zeit vom wandern
während es am ort verweilt

schnaufend nähert sich ein wesen
schiebt die blätter auf zum berg
raschelnd hoch ganz ohne besen
und betrachtet stolz sein werk

bohrt die schwarze spitze nase
in den haufen, kriecht hinein
schlafen will es in der blase
wacht es auf, wird frühjahr sein

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

sturmtage

festhalten
will ich was
der sturm
zu lockern droht
fest halten
will ich was
mir grund gibt
nicht zu fallen
und weiß doch
nicht mal recht
ob nicht
unsre welt längst
viel zu schnell
kreist nur um
sich

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jetzt

zeit
der wachsenden
teppiche
im rotgelbbraunen
patchwork
zeit
der kurzen hälse
zwischen zu weiten
kragen
zeit
der gewaschenen
wege
gespickt mit kleinen
tümpeln
zeit
der schirme
viele geöffnet auch
ohne regen

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elegie

ach
herbstwind
spielgefährte
bunten laubs
spießgeselle
nomadischer wolken
ungestüm und grob
rüttelst du
auch an mir
als sei ich
am falschen platz
und müsste verschwinden
von hier
ich ziehe
die mütze tiefer
stelle den kragen hoch
schwere gedanken
halten mich
geerdet

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haiku No. 485

nachtlichter brechen
im glanz der regentropfen
pfützen träumen meer

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