elegie

wie heut der nebel
alles schluckte
an hellem, bunten
klarheit auch
wie hinter eines
brandes rauch
als sich im grau
das draußen duckte

im hause schien die
sicht viel klarer
zu sein als draußen
vor der tür
gedankennebel
trat herfür
grauer erinnerung
bewahrer

november – grau
hat übernommen
wie so ein dicker
kellerstaub
schon floh den ort
das bunte laub
ich spür die klamme
kälte kommen

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

meiseneinsamkeit #sammelstelle

ich sitz hier ganz alleine
auf meinem zweig im wind
fühl mich besonders kleine
alle verschwunden sind

auf meinem zweig im wind
will auf die andern warten
alle verschwunden sind
im großen, großen garten

will auf die andern warten
genieß doch auch die ruhe
im großen, großen garten
verrückt, was ich da tue

genieß doch auch die ruhe
ich pfeif der amsel lieder
verrückt, was ich da tue
ihr andern, kehrt ihr wieder?

ich pfeif der amsel lieder
so ungehört von allen
ihr andern, kehrt ihr wieder?
ach kommt! s’würd mir gefallen!

so ungehört von allen
fühl mich besonders kleine
ach kommt! s’würd mir gefallen!
ich sitz hier ganz alleine

impuls: nur ich allein

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

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spät im oktober

die sonne hinter fahlem schleier
die luft bewegt sich moderat
im dunst am ufer starr ein reiher
ein grummeln von der nahen stadt

durch kahler bäume dürre zweige
gelangt zum boden noch viel licht
und wie das laub darauf nun leuchtet
hätts wer gemalt, man glaubt es nicht

so hab ich von den schönsten blättern
mir welche mit nach haus gebracht
damit ich später mich erinnre
wenn lang dann die novenbernacht

und wenn dann auf den kahlen zweigen
im eisig kaltem winterwind
die krähen eng zusammen knospen
weiß ich, bald wirds wieder lind

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not-aus

wie schwer drückt mich die müdigkeit
wie tausend tonnen blei
der blick schrumpft längst mir vor der zeit
da nacht zum schlafe steht bereit
gedanken werden brei

zwar dunkelte der himmel schon
doch ist es noch nicht spät
der tinnitus als einziger ton
der schlaf als treffendste option
wenn sonst gar nichts mehr geht

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sonnentag im oktober

in der tiefen abendsonne
ziehen goldbereifte wölkchen
über gelben läufern westwärts
und dem tage hinterher

schwarze lindenäste stochern
nackt hinauf in kühle lüfte
so als prüften sie schon heute
wie das wetter morgen wird

an den alten backsteinmauern
streut der wilde wein die blätter
langsam wird das rot schon schütter
gibt die blauen früchte frei

wenn dann graue tage drohen
nebel schlucken licht und töne
bleibt von sonne im oktober
nur noch die erinnerung

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