suchend

du meinst du kennst mich?
dann weißt du mehr als ich
ich bin schon lange
nach mir auf der suche
steh vor dem spiegel, schau
und frag mich, wen ich seh
ahnst du, wie ich
dieses gefühl verfluche?

was fühle ich, und was
kann mich berühren
wann ist es liebe und
aus welchen gründen?
ich werfe alles ab was
mich noch schützt
und hoffe so, mich
endlich auch zu finden

du sage, kennst du mich?
dann zeig mir wer ich bin
du sollst das, was du
wahrnimmst, mir beschreiben
vielleicht bringt mich das
näher zu mir selbst
denn wie ich sein soll, so
will ich nicht bleiben

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sonderbar

das ist ganz klar
der lauf der dinge
sagst du, und
mach bloß
keine welle!
ich glaube beinah
es ist wahr
dass alles läuft
doch sonderbar:
wenns scheint
dass welt und zeit
verginge –
ich trete auf
der stelle

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erkenntnis

nichts ist
so wie es scheint
ein ding von dauer
heute die sonne
morgen kalter hauch
verlass dich nicht
auf ewigkeiten
zu wechselhaft sind
diese zeiten
stets liegt der wandel
längst schon auf
der lauer
hast du ihn akzeptiert
verwandelst du
dich auch

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ja, was denn nun?

früh kam ein erster
sommertag
ich war noch nicht bereit
es war doch grad erst frühling
der sommer hat noch zeit

es war doch grad erst frühling
gewiss, die sonne steigt
das wetter unentschieden
wie der april uns zeigt

das wetter unentschieden
verlass dich nur nicht drauf
schnell kehrt zurück ein nachtfrost
frisst all die blüten auf

schnell kehrt zurück ein nachtfrost
nach tagen, sommerlicht
ich komm ganz durcheinander
was kommt? ich weiß doch nicht…

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haiku No. 477

kühl die nacht und lau
zwischen wolken sternenglanz
der mond trägt taille

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