spät im oktober

die sonne hinter fahlem schleier
die luft bewegt sich moderat
im dunst am ufer starr ein reiher
ein grummeln von der nahen stadt

durch kahler bäume dürre zweige
gelangt zum boden noch viel licht
und wie das laub darauf nun leuchtet
hätts wer gemalt, man glaubt es nicht

so hab ich von den schönsten blättern
mir welche mit nach haus gebracht
damit ich später mich erinnre
wenn lang dann die novenbernacht

und wenn dann auf den kahlen zweigen
im eisig kaltem winterwind
die krähen eng zusammen knospen
weiß ich, bald wirds wieder lind

© 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

sonnentag im oktober

in der tiefen abendsonne
ziehen goldbereifte wölkchen
über gelben läufern westwärts
und dem tage hinterher

schwarze lindenäste stochern
nackt hinauf in kühle lüfte
so als prüften sie schon heute
wie das wetter morgen wird

an den alten backsteinmauern
streut der wilde wein die blätter
langsam wird das rot schon schütter
gibt die blauen früchte frei

wenn dann graue tage drohen
nebel schlucken licht und töne
bleibt von sonne im oktober
nur noch die erinnerung

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verwandlung #sammelstelle

eine frage steht im raum
sehr schüchtern, voller zagen
sie hat schon lange diesen traum
und traut sich nicht zu fragen
ups…

eine frage steht im raum
will sehnsuchtsvoll vergehen
wie schön wärs doch, würde ihr traum
nun ganz real geschehen
ach…

eine frage steht im raum
zu lang schon, fast von sinnen
fällt sie, muss nun wohl den traum
im liegen weiter spinnen
au…

da tritt ein maler in den raum
sieht dort die frage liegen
er weiß nichts von der frage traum
doch findet er vergnügen
hei!
nun pinselschwingend weit im raum
aus kreativen gründen
der frage enden wie im traum
zur acht fix zu verbinden
oh…

da liegt die acht nun in dem raum
noch ist ihr unverständlich
wie riet der maler ihren traum?
seis drum. endlich unendlich!
hach…

impuls: frage, die im raum steht

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

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neue bestimmung

läufer rascheln auf den wegen
aus gefallnem trockenem laub
böig raue winde fegen
aus auf loser dinge raub

manches blatt kommt so vom flecke
glaubt ans reisen um die welt
bis es landet in der hecke
die es ganz für sich behält

und es fällt zu vielen andern
die das schicksal auch ereilt
träumt noch eine zeit vom wandern
während es am ort verweilt

schnaufend nähert sich ein wesen
schiebt die blätter auf zum berg
raschelnd hoch ganz ohne besen
und betrachtet stolz sein werk

bohrt die schwarze spitze nase
in den haufen, kriecht hinein
schlafen will es in der blase
wacht es auf, wird frühjahr sein

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freitagabend

eingerollt in müdigkeit
worte sind aus

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