worte in grau

sommer ist verflogen
herbst ist angekommen
als die vögel zogen
grau hat übernommen

geist ist ganz benommen
mehren sich die sorgen
fragen überkommen
uns nun nach dem morgen

wie sehr wir uns auch mühen
winter wird bald kommen
was wird uns noch blühen?
angst hat übernommen

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

hör nur!

wie die krähenbäume lärmen
wenn die amsel singt am morgen
noch bevor die sonnenstrahlen
lugen über vorstadtdächer

wenn die amsel singt am morgen
so als wollte sie verkünden
in der welt des frühlings nahen
freude in die herzen säen

so als wollte sie verkünden
herold eines ewigen kreislaufs
all die neuen jahreszeiten
im vergehen und im werden

herold eines ewigen kreislaufs
singt die amsel neue hoffnung
langsam wird ihr lied nun lauter
im lärmen all der krähenbäume

© 2022, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

orakel

wenn du grad in wohlbefinden
dich behaglich eingerichtet
wird vergangenheit laut klopfen
wecken deine wiedergänger
und dein wohlgefühl vernichtet

und der zweifel wird dich fragen:
bist du aus dem traum gefallen?
dich befällt die eiseskälte
und der angst grausiges lachen
hörst du durch die leere hallen

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an den mond

lieber mond, ich sah mit sorgen
du verdünnst dich nacht für nacht
habe gedanken mir gemacht
ob ich noch sehen kann dich morgen

als du heute früh versunken
schienst du dünn und blass und stille
entbehrte doch die nacht der kühle
sag: hast du genug getrunken?

oder schlug dir eine grippe
gar ein ärger auf den magen?
schrumpfst du weiter, muss ich sagen,
morgen bist du ein gerippe

lieber mond, du solltest wissen
wenn ich schlaflos nachts mich quäle
und dann endlos sterne zähle
will ich dich dabei nicht missen

also sei einsichtig, du
iss recht viel und nimm fix zu!

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

april

der april hat sich besonnen
endlich nach einem gerücht
das sein wechselspiel verspricht
heute nun damit begonnen

april, april , verhielt sich
bisher still

lange dämmerte der morgen
aus den wolken weißes schweben
das im sonnenschein soeben
in wassertropfen flugs zerronnen

april, april,
aus allen knospen quill!

kalter wind schneidet die häute
hinter fenstern kann ich träumen
wie in frischergrünten bäumen
vogelsingen mich erfreute

april, april,
weiß gar nicht, was er will

wieder quillt die wolkenwolle
dunkelt mir die mittagsstunde
der april gibt davon kunde
dass er launisch bleiben wolle

april, april,
macht doch wohl, was er will

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