alien

durch die welt
wandeln wie durch
den glastunnel eines
Übergroßen aquariums
du bist mittendrin
kannst das glas berühren
kannst alles sehen und
wirst wahrgenommen
und du bist
doch davon
kein teil

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bange frage

der
eigene pfad
ausgewaschen
zwischen steinen
tiefe löcher
denen auszuweichen
ständig schwieriger
wird
was
wenn ich
einmal gefallen
nicht mehr
mich erheben kann
helfende hände
scheinen rarer
dieser tage

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seufzer

als hätte ich
meine beine
verloren
winde ich mich
durch meine tage
so mühevoll
erschöpfung reitet
auch ohne sattel
treibt mich
durchs hamsterrad

und
nur mein geist
hinkt waidwund
hinterher

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unerhörtheit

ich trage wachs
auf meiner stimme
eingeflößt seit
kindheitstagen
kreide war knapp
die rauheit meiner
worte zu nehmen
hatte man wachs
warm wie eine decke
aus zuwendung
schwer dämpfend
alle schärfe
noch immer mich
windend in die
freiheit weiß ich
dass ich zur sirene
nicht tauge

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ach

sie
redete viel
sie sprach davon
sich neu zu verlieben
nun da sie den winter
doch ganz allein
überwunden
träumte vom
eins sein
im zwei sein
so als ob sie es
aus einer erzählung
nur gekannt
sie liebte ihre
vorstellung von liebe
und sie redete davon
und sie redete viel
ach
wie mir plötzlich
ein ziehen war
im herzen

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