ich bin [I]

ich bin schnee
ich möchte fallen
windgetragen
leichtgefühlig
entgegen den
festen gründen
ich bin kühl und
doch auch weich
decke graues zu
für eine zeit schön
im licht flacher
sonnenstrahlen
ich bin vorübergehend
zerfließe bald wie
deine erinnerung
an mich

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berichte von einsamkeit

27

sehnsucht
das war es wohl
sehnsucht war was
sie fühlte
die augen
geschlossen
saß sie und
forschte in
ihren gefühlen
um sicher zu gehen
während diese
eine frage in
ihr wuchs
wonach sie sich
eigentlich sehnte
hatte sie es
doch längst
vergessen

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frau holle ist einsam

an
ihrem fenster
weit droben
in ihrer welt
in die man
fallen muss
steht die alte dame
lang schon hatte sie
niemenden mehr
zu gast
am fenster
schon lang kein
bettzeug geschüttelt
dort also
hoch droben
steht sie
träumt von mahlen
mit goldmarie
vor sich das brett
denn dünnen teig
schabend in eine
handvoll zarter
flocken

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einschluss

diese sehnsucht
in der dunkelheit
einer geheimen höhlung
in der wärme der
erdhaut zu liegen
zu verschlafen die welt
tage oder wochen
oder jahre oder
jegliche
zeit

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berichte von einsamkeit

26

kälte legt sich
auf die wege
die man unterm
grau nun geht
die leichtigkeit
vom wind verweht
licht ist rar
das macht mich träge

der winter steht längst
vor der türe
und irgenswer sprach
schon von schnee
doch keine eishaut
trägt der see
wie kanns nur sein
dass ich so friere?

das ist die einsamkeit
der herzen
ich weiß, so gehts
nicht mir allein
wer möchte denn
allein schon sein
im wohlig warmen schein
der kerzen…

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