so war das

als sie
sich noch
verliebte
zehnmal am tag
oder mehr
in einen blick
eine geste
eine begegnung
ein gespräch
als sie
sich noch
verlieben konnte
immer wieder
in menschen
in den einen
menschen
war es weil
sie sich
geliebt fühlte
von sich
selbst

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veränderung

im haus
diese stille
seit kein erwarten
mehr lauert
hinter den türen
nichts lautes
noch unscheinbares
wenn sie aus
der welt heim kommt
tritt sie in
die leere
seit die hoffnung
auszog

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moment

nach etwas wärme
verlangt es mich
der art die mich
innehalten lässt
ihr nachzuspüren
der art die nur
ganz sanft berührt
und dennoch alles
überschwemmt
innen und außen
ich lauscheder
sehnsucht und
trinke heißen
tee

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ein ende

sie starrte
ins dunkle nirgendwo
blässe trug sie
in ihrem so
klein gewordenen gesicht
die hände nestelten
an der schürze
ausgerechnet dort
halt suchend
blässe trug sie
wie ein heiligenschein
sichtbar nur jenen
die sähen
in ihrer finsternis
schweigend saß sie
im winkel allem
taglicht fern
schweigend
löste sie sich auf
und wurde erstmals
wahrhaft gesehen
als man sie
fand

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gedimmt

die leichtigkeit
ist fortgezogen
als der sommer ging
das grau der tage
wiegt doppelt schwer
da die sonne
verschleierten blicks
allein bleibt hinter
vergrauten wolkenmatten
die leichtigkeit
ist fortgezogen
aus mir heraus geflohen
mit den vögeln südwärts
ließ mich wortlos zurück
vielleicht sind wir es
die allein bleiben
hinter blinden scheiben
verschleieten blicks
wenn wir doch nur
das vermissen
vergessen
könnten

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