trübe aussicht

der tag ist mürrisch
seine wolken hängen
tief
das war doch anders,
denke ich verdrossen
hab ich die zeit nicht
früher mehr genossen?
fürchtete gar, dass ich
die nacht verschlief

wie liebte ich doch
das umgebensein
durch die gesellschaft
vieler andrer froher
leute
die füllten diese leere
die mir heute
besser erträglich scheint
wenn ich allein

nun endet dieses jahr
ein neues steht bereit
mit großen plänen die
meist übertrieben
hoffnungen die besser
ungehofft wohl blieben
nicht in enttäuschungen
zu münden durch die zeit

ich weiß, dass nicht sehr
optimistisch klingt
was ich in diese zeilen
gerade schreibe
wie ich im fluss der zeit
so für mich treibe
weiß ich doch kaum
was morgen für mich
bringt

der tag ist mürrisch
sein grau dringt in die
tiefe
das band zur welt
ist brüchig und zersplissen
ich wühle mich erschöpft
durch meine kissen
und hoffe, dass ich diese
nacht verschliefe

© 2023, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

fremde #stalywo2023, 3. november

fortgehen
von dort wo
man keinen platz hatte
suchen nach einem ort
ohne eine richtung zu kennen
erschöpfende wege in
der kälte einer welt
um sich selbst besorgter
wohin, wenn ein woher
schon nur vage ist
wo bleiben, wenn alles
vielleicht unterstand
eine handvoll brot
nichts aber
ein heim
sein kann

impuls: fremd

alle texte lest ihr hier: stalywo2023 3. november

© 2023 – 2024, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

der alte

er
sitzt jetzt
öfter hier
wenn ich die bank
auf meinem heimweg
passiere
schon von weitem
erkenne ich
sein graues haar
über dem klein
gewordenen gesicht
wie er da sitzt
für sich allein
ernsten blicks
bedächtig
eine kugel eis
genießend

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inventur (unvollständig) #sammelstelle

klugheit ist
da wohl vorhanden
manchmal genutzt und
zuweilen ignoriert
erfahrung zur genüge
derart dass sie
beflügeln kann
meist aber mich bremst
neugier mein antrieb
lieben meine passion
geliebtwerden Sehnsucht
freude ein ding das ich
anderen gern gönne
und doch selbst oft
nicht genießen kann
all das wohnt hier
im mantel der
einsamkeit

das ist mein moment zum impuls beschreibung bei sammelstelle für poetische momente

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vom tage

die wege vergraut
feucht zieht kälte
in den körpern auf
begegnungen treffen
nicht hinter
die fassaden aus
stoff und stein
und vorurteil
was du erblickst
kannst du doch
nicht sehen
sag mal
dunkelt die zeit
oder ist das
der nebel?

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