Beides #frapalymo No. 31

Warum
ausgerechnet
er?
Kann er doch
nicht einmal
mit Schönheit
glänzen.
Und doch ist er
mir nahe.
Sein Reich sind
die Wiesen die
Auen auch wo
er mittags
hinter schattigen
Hecken ruht –
seine Herden der
Trägheit des
Sonnentages
überlassen
Doch in der
blauen Stunde
bringt er dem
Holunderreis die
Flötentöne bei
Die brodelnde
Weise lässt seine
Bocksbeine tanzen

Impuls: „geerdete götter“

Ich entschied mich, das fiel mir nicht schwer, für Pan.

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Kurz vor Ultimo #frapalymo No. 30

Nun blättert schon der Mai die letzten Seiten.
Uns schien er heuer eher wie April.
Fast so, als wenn er nicht entscheiden will,
das Tor zu öffnen und den Sommer einzuläuten.

Impuls: „vier verse für den mai“

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Lethe #frapalymo No. 29

„Zeit, sagt man, ist Lethe…“ Thomas Mann, Der Zauberberg

Großmutters
Mantra von
verflossenen Zeiten
verlorenen Menschen
vergangenen Dingen
wird kürzer
Jahr um Jahr
Von den
ewig gleichen
Strophen lösen
sich immer mehr
tropfen hinab
speisen Lethe
treiben davon

Ach
wären es nur jene
welche schmerzen
Das könnte
versöhnen mit
diesen späten
Tagen

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Wegstrecke #frapalymo No. 28.1

Vom Seegrund hinauf
in die Wolken. Ein weiter
Weg für den Tropfen.

Impuls: „dort, wo sich alter meeresboden sammelt“

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Eruption #frapalymo No. 28

Zwischen
deinen Lippen
Sätze schieben wie
zähes Magma
quellen unaufhörlich
von oben herab
tropfen schwer
vernebeln die
Atmosphäre im
Durchbrechen des
glänzenden Spiegels
der See auf dem
Weg dorthin wo
sich alter
Meeresboden sammelt
Einst werden
die Schichten
deiner kalten Sätze
fest gepresst
aufeinander
Anderen eine Idee
geben von
Deiner Welt

Impuls: „dort, wo sich alter meeresboden sammelt“

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