auf see [traum]

16

milchtrüb
die luft
im heben
und senken
das gleichgewicht
halten den
festen stand
üben und tasten
nach halt an
der reling senden
augen blicke aus
den horizont
zu finden

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auf see [traum]

15

keine
erinnerung blieb
von der freiwache
die träume untrennbar
von der stürmischen see
schlafen und wachen
wie ein grauer faden
in der dämmerung

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auf see [traum]

14

die fahrt
in rauer see
fordert alles
was an kraft
in den taschen
sich noch findet
längst spüren die
hände nicht mehr
die hitze eines
durchgleitenden
seils schon passte
der gang schwankend
dem seegang sich an
schlagen die rufe des
bootsmanns den takt
pökelt gischtigen luft
die saugenden lungen
im schier grundlosen
keimt zweifel
und nirgends
küste

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auf see [traum]

13

der tag
trug ölzeug
schlingerte
und rollte
durch die
windsee deren
suche nach struktur
vom sturm böig
gestört wurde
längst schmerzen
die knochen vom
halsen brassen und
wieder halsen
die hände schwielig
im haar kristalliert
salz sturmgetrocknet
pausen waren rar
vor der nacht die
das ölzeug schon
überzieht

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auf see [traum]

12

dieser
moment vom
ruf des bootsmanns
zur halse
bis dass die
schwierigen hände
die letzte leine
zum bunsch sauber
aufgeschossen an
den nagel gehängt
dieser moment
voll von wind
und befehlen
salzigen brechern
und atemholen
dieser moment
verfliegt mit
den böen und
währt doch
ewig

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