Es war solch eine Vollmondnacht.
Eine von jenen stillen, hellen,
wo die Gedanken schwirrn zu Stellen,
an die man sonst im Traum nur dacht.
Sie war noch auf. Und irrte leise
auf nackten Füßen durch das Zimmer,
bedacht, dass in des Mondes Schimmer
sie nirgends was zu Boden reiße.
Vom Bett zum Fenster und zurück.
So war ihr ewig gleicher Gang.
Sie spürte längst zum Schlaf den Drang
und hatte doch damit kein Glück.
‘Ach, meiden mich die Träume alle!’,
so dachte sie und tappte weiter.
Fast schien, der Mond nähme es heiter,
als sie trat in die Mausefalle.
Ein schriller Schrei entwand sich ihr.
Im ganzen Haus wurde es hell,
von irgendwo drang Hundgebell.
Im Treppenhaus schlug eine Tür.
Ach, sie war Kummer ja gewöhnt.
Dass andere nun auch nicht schliefen
und ruhlos durch die Zimmer liefen,
hatt ihrem Schicksal sie versöhnt.
© 2014, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.