kastanie

wie schön sie doch glänzte
als jüngst ich sie fand
in der schale klaffte ein spalt
rötlichbraun und ganz wächsern
drang ans licht sie heraus
da war es noch nicht so kalt

ich nahm sie mit heim
legte sie auf den tisch
am herbstlichen gruß mich zu freuen
legte später noch anderes
mit zu ihr hin
so blieb sie nicht lange allein

nun wurde es kalt
und der himmel trägt grau
draußen weht schon ein eisiger wind
sie verlor ihren glanz
wie der herbst nunmehr auch
weil sie doch unzertrennliche sind

© 2016, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

besuchszeit

wie klein dein
gesicht geworden war
in den kissen
wie fahl kontur
los fast unsichtbar
nackt wirkte es
bar jeden schutzes
ausgesetzt inneren
kämpfen äußeren
blicken helle augen
suchen meine
hand auf deiner
schmalen kühlen
kraftlosen die
doch so fest
mich hält

© 2016, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.