schwätzer

aus dir
quellen die silben
wie buchstabennudeln
in der kraftbrühe
quellen und weichen
zu stopfen eines
anderen maul
sie sättigen
nur kurz und
der würze eines
sinns müssen sie
entbehren

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also wirklich!

kinder!
ich frage mich
wann er nun endlich kommt
der winter
ich warte
auf die weißen
leichten ballerinen die
schneeflöckchen
heißen
ich möchte
so gern sehen
wie sie tanzen unter
frostiger sonne
und verwehen
und wie
sie sich erhitzen
in meiner warmen hand
zerfließen ihre
spitzen
das fehlt
in diesem winter
wir frostig rote nasen
über dampfendem kakao
wie findet ihr das
kinder?

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januarblues

zu grauen teppichen geronnen
wo es einst so herrlich bunt war
des verflossnen herbstes laub fiel
lang schon unter grauen himmeln

wo es einst so herrlich bunt war
frieren unbelaubte bäume
lang schon unter grauen himmeln
fingern stochernd nach der sonne

frieren unbelaubte bäume
schnee fehlt ihren dürren zweigen
fingern stochernd nach der sonne
da ist nichts die welt zu hellen

schnee fehlt ihren dürren zweigen
des verflossnen herbstes laub fiel
da ist nichts die welt zu hellen
zu grauen teppichen geronnen

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der dichter

niemand
sah ihn je
leuchten
sah flammen
schlagen aus ihm
wer sah ihn
je überhaupt
etwas blass
und still
schien er nicht
zu existieren
seine glut
gehütet im innen
wie auf einem
zunderschwamm
ergoss sich nachts
in flammenden
worten

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zustand

alles
in bewegung
wie stehblues
tanzen auf
der stelle
nur der
halt fehlt
du tanzt
allein

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