vom wegrand

am wiesenrand
wurzelte das mädchen
an mutters hand
schauend nach dem
gewimmel im grün
wo sich trefflich
futter wohl findet
der mutter rankten
geduldsfäden aus
der kinderhand
bis der gedanke
laut sich entfaltete
stare, weißt du mami,
stare, das sind nämlich
kleine gepunktete
amseln!

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frühlingsanfang

der nachmittag dosiert das licht
ein rauer wind streift um das haus
zwei tauben jagen durch die luft
der innenhof ist heut verwaist

ein rauer wind streift um das haus
der kragen bleibt noch hochgestellt
der innenhof ist heut verwaist
den kindern ist es wohl zu kalt

der kragen bleibt noch hochgestellt
die sonne dringt nur selten durch
den kindern ist es wohl zu kalt
doch allerorten treibt das grün

die sonne dringt nur selten durch
zwei tauben jagen durch die luft
doch allerorten treibt das grün
der nachmittag dosiert das licht

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einderandurch

rauer wind fährt durch die gassen
und die beletage strahlt golden
zieh dich warm an, halt dich luftig!
den schirm bloß nicht zu hause lassen!

nasser schnee legt sich auf alles
wo grad grün dringt aus den knospen
gelb und blau krokusse leuchten
im perlenweiß des graupelfalles

im frühen blau des ehrenpreises
die ersten bienen summen fleißig
im nächsten moment obdach suchend
vor dem harten fall des eises

kaum finden sich im hof die kinder
zum spiel, kommt plötzlich kalter regen
und niemand weiß noch ist es wühling
oder doch vielleicht noch frinter?

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märz-pantun

wie sich der märz geriert
er tarnt sich als april
mich hat er nicht verführt
wen er wohl täuschen will?

er tarnt sich als april
mild stürmisch sonnig rau
wen er wohl täuschen will?
launisch in grau und blau

mild stürmisch sonnig rau
vom winter noch ein rest
launisch in grau und blau
bis dann ein regen nässt

vom winter noch ein rest
frost ist noch nicht ganz fort
bis dann ein regen nässt
am grad noch kalten ort

frost ist noch nicht ganz fort
die mütze liegt bereit
am grad noch kalten ort
die sonne ist nicht weit

die mütze liegt bereit
doch kaum setz ich sie auf
die sonne ist nicht weit
legt warme strahlen drauf

doch kaum setz ich sie auf
merk ich des märzens kraft
legt warme strahlen drauf
es ist mir zweifelhaft

merk ich des märzens kraft
mich hat er nicht verführt
es ist mir zweifelhaft
wie sich der märz geriert

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scilla

heute hab ich die sterne gesehen
ich weiß nur sie leuchteten blau
sie hockten still unter der hecke
gleich neben dem alten verhau

dabei geh ich den weg alle tage
doch erst heute hab ich sie entdeckt
diese kleinen blau strahlenden sterne
wo waren sie bisher versteckt?

sah ichs wirklich oder war es ein tagtraum?
morgen werd ich den weg wieder gehn
dann beweist sich, ob es beim sternensuchen
sich auch lohnt, mal nach unten zu sehn

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