28. dezember

das jahr wird alt
der himmel schal
die welt ist kalt
die hoffnung schmal

der himmel schal
rau weht der wind
die hoffnung schmal
die herzen blind

rau weht der wind
die liebe darbt
die herzen blind
seelen vernarbt

die liebe darbt
lass sie uns hegen
seelen vernarbt
sie netzt ein regen

lass sie uns hegen
die zart nur spross
sie netzt ein regen
das eis zerfloss

die zart nur spross
ich schützen will
das eis zerfloss
die welt ist still

ich schützen will
was blieb an glut
die welt ist still
noch nichts ist gut

was blieb an glut
die welt ist kalt
noch nichts ist gut
das jahr wird alt

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

raureif

der frost
legte sich
in den tag
säumte kanten mit
spitzenborten
die kalt stachen
in die haut um
später zu verrinnen
die eisige spur
die blieb noch
etwas länger
vielleicht als
plan für den
nächsten morgen

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heilige nacht

die stadt
verstummte
in privaten
wurde es längst
gemütlich
ein gebeugter mann
mäandert einsam durch
den matschigen restschnee
zielstrebig nach irgendwo
seine besinnlichkeit
haucht er nebelnd aus
mit jedem atemzug

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spätabends

die kerze
wurde kurz
mit ihrer flamme
erlosch ihr
lichtes leben
vor den fenstern
legt leicht sich
weiße stille
auf das land

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stille nacht

lass
uns gehen
einfach gehen
weg von alltag
lärm und all den
fährnissen
ein licht in
der hohlen hand
eine nacht
über uns
irgendwo am weg
dann der erste
baum wird der
richtige
sein

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