vorstadtwinter

eng stehen sie als müssten sie sich wärmen
einigen fehlt der putz, legt steingerippe frei
zuweilen raucht es noch aus bröckeligen essen
als ob die zeit im frost mit festgefroren sei

die sonne scheint nur in die beletage
bis in die engen schluchten reicht sie nicht
die menschen müssen sich anders behelfen
am tag mit lampen. abends kerzenlicht.

die leute fremd und ohne zeit zum weilen
ganz eingehüllt in viele lagen tuch
ich seh sie frierend durch die gassen eilen

ich hab mich mit den tagen abgefunden
vom lieblingsdichter les ich dann ein buch
und freu im warmen mich an leisen stunden

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ihr advent

seit sie
die kinderschuhe
verließ zählte
sie nicht mehr
in der dunkelheit
den flämmchen
zu folgen den
schattentänzen
an den wänden
brauchte es nur
kerzen ganz gleich
wie viele

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interim

erinnern
will ich
diese leichten
tage von sonne
voll tänzerisch
taumelnden glücks
erinnern will ich
nicht ihr ende
hoffend dass sie
noch sind

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offline

im versuch
die geschäftig
wuselnden gedanken
zu sortieren
von gefühlen
voll sich wissend
und doch davon
abgeschnitten
ins leere
denken

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elfchen

diese
große sehnsucht
nach wohliger wärme
die ein herdfeuer nicht
stillt

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