windtag

6

über nacht
zerriss das
graue wolkentuch
an dem der rauwind
so lang schon zerrte
zeigt uns das
vermisste blau
der frühen morgenstunde
nicht still zwar
doch mit tanzenden
kahlgeästeten
schattenrissen zum
lauten sturmgesang

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windtag

5

ohne pause
rumort er nun
ohne atem zu
schöpfen der wind
nimmt ihn allem
und treibt ihn
unerbittlich
den atem
treibt ihn wie
ein eiliger hirte
vor sich
her

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windtag

4

ans
fenster geworfen
mit hartem klacken
sammeln sich tropfen
um abgelenkt nur
von der schwerkraft
in rinnsalen dem
wind hinterher
zu laufen

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windtag

3

die farbe
des himmels
erinnert an jenes
in welchem wir
damals die pinsel
auswuschen
und wir lernten
dass zu viel
von allem doch
immer ins braun
schlug

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windtag

2

der tag
dunkelt sein
grau schon nach
deutlich hörbar nun
der atem des windes
extatischer die
bewegungen im
astwerk

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