wunsch

leih mir
dein wort
wenn in mir
sprachlosigkeit
sich ausbreitet
zum ausgehen
brauchen die
gedanken schuhe

lass mich
sehen mit
deinen augen
wenn mein blick
sich engt und
mein inneres
nach lichtem
dürstet

finde mich
wenn ich mir
verloren ging auf
den alltäglichen
irrpfaden
ich habe längst
aufgehört
zu suchen

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

versunken

tage kriechen
unbemerkt vorbei
wie vor den fenstern
sich duckende kinder
während sie ausschau
hält nach erfüllung
ihr unbekannter
wünsche hängen
an ihr fest
frisst sich die frage
ob ungelebte zeit im
gründe überhaupt
existiert

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beben

erste verwerfungen
kaum spürbar noch
ein haarfeiner riss
blätternde oberfläche
wölbende ränder bildend
auseinabdergetrieben
öffnet eine dunkle welt
unter meiner hülle
verschwinden

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vermutung

vielleicht
tagesgrau als
tapete meiner
inneren wände
vielleicht
ahnt der tag
was ich nicht
fühle

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dämmern

gern will ich alle tage
verbindung spüren zur welt
die oft zu laut, zu enge
dass ich sie nicht ertrage
es bleibt mir dann verstellt
ein weg raus in die menge
wie ich dann nicht mal wage
zu schauen, mich zu freun
der schönheit die um mich ist
dann stell ich mich infrage
krieche in mich hinein
wo mich der zweifel frisst

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