untreu

oft wart ich, dass er mich verführ
er lässt mich lange oft allein
steht irgendwann dann vor der tür
und ich, ich lass ihn dennoch ein

er lässt mich lange oft allein
so, wie du mich einst auch vergaßt
und ich, ich lass ihn dennoch ein
wie dich, wenn du mich so ansahst

so, wie du mich einst auch vergaßt
hätte ich gern dich nicht vermisst
wie dich, wenn du mich so ansahst
hab ich auch morpheus stets begrüßt

hätte ich gern dich nicht vermisst
so hielt ichs mit dem schlaf gern auch
hab ich auch morpheus stets begrüßt
weil ich ihn jede nacht doch brauch

so hielt ichs mit dem schlaf gern auch
steht irgendwann dann vor der tür
weil ich ihn jede nacht doch brauch
wart ich oft, dass er mich verführ

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

was unter „vermischtes“ stünde

der mond trägt heut ein weißes cape
gesäumt mit roter borte
sammelt die schäfchen rund um sich
hoch über unserm orte
sehr hell und ohne worte
vielleicht hat er noch etwas vor
mit seinem glorienkranze
hat er vielleicht ein Rendezvous?
geht er vielleicht zum tanze?
er lächelt still im glanze
und lässt sich nicht darüber aus
er schweigt und schaut ganz heiter
er hat ja recht, was gehts uns an?
die sterne als begleiter
wandert er einfach weiter…

© 2021, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

unklare analyse

der himmel krümelt wie ein altes brötchen
die woche dauerte gefühlt ein jahr
der frost beißt schwarze löcher in die nächte
und irgendwie ist nichts mehr wie es war

der mond nimmt zu und lädt uns ein zum träumen
vielleicht vom frühling, bald ist es soweit
doch ist der alltag fordernd und erschöpfend
und lässt für träume aller art nur wenig zeit

es fühlt sich an wie durch das all zu trudeln
man sieht die sterne wohl und kommt nicht an
auch kann aus seiner haut man sich nicht lösen
man braucht doch schutz, damit man atmen kann

so sinkt man gleich den weißen wolkenkrümeln
gefühlt gehts irgendwie immer bergab
vielleicht dass da ein frischer wind mal käme
den fall zu stoppen und man höbe wieder ab…

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intermezzo

der himmel
hängt tief im land
windspiele versuchen
bäume zu versetzen
sähen leichtfüßige
weiße tänzerinnen
die ins geäst
sich krallen
morgen bringt ein
neuer tag alles
ins fließen

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abendschnee

abend überzieht längst die stadt
der himmel streut leichte stille
das sorgenvolle verschwindet
was unsere träume beschwerte

der himmel streut leichte stille
kleine elfen in weißen tutus
was unsere träume beschwerte
wird sanft gebettet und ruht

kleine elfen in weißen tutus
sammeln sich zu weichem teppich
sanft wird gebettet und ruht
was wir loslassen können heut nacht

sammeln sich zu weichem teppich
flocken, jeden laut verschluckend
was wir loslassen können heut nacht
verwischt alle seine konturen

flocken, jeden laut verschluckend
das sorgenvolle verschwindet
verwischt alle seine konturen
abend überzieht längst die stadt

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