halbmond nach dem regen

in einer pfütze sieht der mond
noch einen, der dort scheinbar wohnt
und glotzt zurück

der sieht genau so aus wie er!
er fragt sich, obs ein zeichen wär
von großem glück

denn wie dem andern fehlt ihm was
der andre hat grad eben das:
das gegenstück

gleiches gesellt sich gern und oft
meint nun der mond gewitzt und hofft
und träumt verzückt

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nun denn

eine stunde
eine stunde die
nirgends fehlte
gab es doch genug
von jenen die
sich in leere
verliefen

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abendghasel

längst ging die sonne schon nach haus
der mond watet im wolkensee

er sieht noch etwas mager aus
und kickt mit seinem rechten zeh

schwungvoll und ernsthaft gut gelaunt
die wolkenwatte fast wie schnee

betrachtet dabei sehr erstaunt
mein schmunzeln, als ich ihn anseh

wir zwinkern beide einvernehmlich
proste ihm zu mit meinem tee

huldvoll nickt er zurück, weil nämlich
er weiß, dass ich nun schlafen geh

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abendhimmel

über mir
ein gaukler
scheinbar tanzend
der grat schmal
so leicht wirkt er
selbst wenn er
täglich mehr
zeigt von sich
schimmernd abend
für abend
in neuer gestalt
und manchmal
macht er sich
rar

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immer

dort
hängt der mond
du siehst ihn nicht?
durch dichte wolken
dringt kein licht
doch ist er oben
stets zugegen
begleitet dich
auf deinen wegen
so ists mit mir
glaubst du mich fort
bin in gedanken
ich an bord

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