nebel

die nebelzungen kriechen aus den wiesen
sie lecken über felder wald und wege

sie saugen aus der welt die letzten farben
und dunkler wird die welt durch graubeläge

es ist fast so als höre man durch watte
wie wenn die sinne lahm es einem lege

auch die gedanken schleichen durch die tage
beschweren dass der frohsinn uns errege

das licht wird rar, um uns die welt wird kälter
so bleibt mir nur die flucht in innere gehege

auch wenn er dämmt, der nebel kann nicht wärmen
doch ist er wert, dass ich mit reimen ihn belege

© 2020, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

passagier #lyrimo No. 14

es ist wie im zug
du steigst ein
triffst menschen die
wie du ein stück
des weges
gemeinsam fahren
kommst ins gespräch
oder hörst nur zu was
ringsherum die
anderen bewegt
ein kurzes nicken nur
lange dialoge
dieser steigt aus
neue steigen zu
auch deine fahrt
endet für den
moment

impuls: „280 zeichen“ (schreibe ein gedicht über twitter in 280 zeichen)

alle texte lest ihr hier: lyrimo november 2020

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