haiku No. 360

hinter grauem tuch
ein sichelmond, sich zierend
wie schüchtern verliebt

© 2018, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

april-pantun

sonnentage als versprechen
täglich locken linde lüfte
aus den steingesetzten höhlen
befreit aus zwängen dicker hüllen

täglich locken linde lüfte
alle welt will draußen leben
befreit aus zwängen dicker hüllen
die blasse haut kann wieder atmen

alle welt will draußen leben
leichter gehen sich die wege
die blasse haut kann wieder atmen
mundwinkel erklimmen höhen

leichter gehen sich die wege
sieh! die ersten schmetterlinge
mundwinkel erklimmen höhen
die zunge streicht ein erdbeereis

sieh! die ersten schmetterlinge
brefreit aus zwängen dicker hüllen
die zunge streicht ein erdbeereis
sonnentage als versprechen

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take off

du flogst
so hoch
was blieb:
die erinnerung
an dein lied
die feder die
sacht niederfiel
ich steck sie
mir ins haar
und fliege

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april.reim

die vögel singen morgens wieder
die müden schläfer aus den träumen
in weißrosabeschneiten bäumen
ein quodlibet der frühlingslieder

die linden weben blätterspitzen
an jedem tag ein wenig dichter
auf wellen tanzen sonnenlichter
das stadtvolk will nun draußen sitzen

die welt riecht anders. ihre düfte
von blüten reich und sanften regen
durchdringen geist und sinne, legen
ein lächeln in die linden lüfte

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nach dem gewitter

wenn die wolke
sich ausgetobt
bedrohlich dunkel
noch immer
weiter zieht
hakeln goldbeflockte
forsythiengerten
lockend nach
der mutter
allen strahlens
als hätten sie
sorge ihr sonnengelb
reiche nicht mehr
lange

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