beobachtet

sie streckt
sacht
ihre finger
breitet
die hände aus
die kandelaber
zu tragen die
bald schon strahlen
werden im flammenden
weiß
ein paar kleine flämmchen
blühen schon der
alten kastanie

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ja, was denn nun?

früh kam ein erster
sommertag
ich war noch nicht bereit
es war doch grad erst frühling
der sommer hat noch zeit

es war doch grad erst frühling
gewiss, die sonne steigt
das wetter unentschieden
wie der april uns zeigt

das wetter unentschieden
verlass dich nur nicht drauf
schnell kehrt zurück ein nachtfrost
frisst all die blüten auf

schnell kehrt zurück ein nachtfrost
nach tagen, sommerlicht
ich komm ganz durcheinander
was kommt? ich weiß doch nicht…

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haiku No. 477

kühl die nacht und lau
zwischen wolken sternenglanz
der mond trägt taille

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gleichnis

jeden tag mehr
um mich herum
schwelgt das sein
in frischer üppigkeit
jeden tag mehr
quillt und strebt
kriecht und rankt
der überschwang
des frühlings
als wäre da kein ende
wenn es dann kommt
viel viel später
werden wir seine zeichen
hundertfach übersehen
haben

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aufgedeckt #sammelstelle

wenn am kalender „frühling“ steht
dann sprießt erwartung überall
wie er zu sein hat: sonnig, mild
doch meist ist das dann nicht der fall

da dunkeln wolken unsre sicht
fällt regen, toben winde rau
kommt wohl die sonne oder nicht?
man weiß es meist nicht so genau

wir ärgern uns, lernten wir doch
stets zu erfüllen unsre pflicht
egal, wer sie uns auferlegt
der frühling hält sich daran nicht

wir sollten lernen vom april
anstatt zu frönen dem verdruss
er zeigt uns klar sein wirkprinzip:
weils mag, gehts gut. nicht weil es muss

31. impuls – entdeckt

alle texte lest ihr hier: sammelstelle für poetische momente

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