watt

nackte füße
quatschen im
weichen untergrund
quillt dunkel
zwischen den
zehen amorphe
feuchte spült
salziges an
die haut
berührt kalkige
fundstücke
der austernfischer
dazwischen pickt
nach lebendem

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

august

am blauen himmel weiden schäfchenwolken
der besenginster gilbt schon längst nicht mehr
die äpfel runden, grün noch, an den bäumen
die gerstenfelder waren beim friseur

die sonne geht nun eher schon zu bette
empfindlich kühl wird es längst in der nacht
ich warte auf den flug der perseiden
der nächlich frösteln doch erträglich macht

und dann kommt auch die zeit schon, wenn wir wieder
den blick gesenkt ziehn durch den dichten wald
auf suche nach den schwammig kleinen schirmchen
die frisch gebraten wir verzehren bald

wie freue ich mich auf diese momente!
wie sie versöhnen mit dem jahreslauf
mutter natur bringt immer mich zum staunen
und macht im herbst das nächste wunder auf.

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

ende juli

kein wölkchen
die sonne
zog weiter
im zurück
schauen die
lang quellende
wunde vergoldend
die ein
flugzeug ins
dunkelnde blau
ritzte
ich schaue
ihr beim
vergehen zu
fröstele und
schließe die
jacke

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kühl

morgenhauch
streicht durch
die räume
am rand
meines seins
durch wälder
aufgestellter
härchen hügelige
haut schauert
leise unter
der kühle

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

kalender-pantun

das jahr läuft pflichtbewusst
längst auf sein ende zu
gleich ist es schon august
die zeit verrinnt im nu

längst auf sein ende zu
wenn erst der sommer geht
die zeit verrinnt im nu
bis erster frostwind weht

wenn erst der sommer geht
der herbst schleicht an ganz leis
bis erster frostwind weht
ein anfang wohnt im eis

der herbst schleicht an ganz leis
gleich ist es schon august
ein anfang wohnt im eis
das jahr läuft pflichbewusst

© 2015, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.