später heimweg

bequem zurückgelehnt
des mondes sichel im schwarz
frost auf dem heimweg
täuscht mich meine müdigkeit
oder zittern die sterne?

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heimweg im advent

stille fassaden
einsamkeit tragend
aus ihren scharten
quillt ab und zu
licht sich diffus
breitend über
letzte blätter und
rinnsteindreck
die kälte kriecht
ungesehen in alle
körper und spalten
trostlosigkeit wohnt
auf vorstadtpflaster
hallt schrittweise
aus der mitte heim
abseits des glanzes
der lichter, der buden
der geräusche, düfte
der verlockungen
hüllt sich die stadt
in nüchternheit

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farben II

rot
blätternd
züngelt die
jungfernrebe
über das mauerwerk
darinnen die sonne
letzte wärme
verlor

blau
zwischen leuchtenden
blattfingern wie
samtperlen ihre
früchte

weiß
ziehen weidenden
lämmern gleich
wolkenherden durch
die weite des
himmels

gelb
rollt sich ein
teppich aus unter
dem alten gingko
erinnernd an die
vergänglichkeit
alles seins

grün
letztes aufbäumen
saftigen grases in
den verbrannten
wiesen des letzten
sommers

im farbrausch
ahne ich längst
das nahende
grauen

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haiku No. 438

am rand des weges
sitzen kätzchen auf zweigen
lenzes erster gruß

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wintersturm

die wolken
wirken bedrohlich
noch im dunkeln
sie ziehen schnell
den sturm fliehend
regen drängt lärmend
ans fenster als ob
auch er ins trockne
wolle ins
warme wo das
unheimlich
grollende
draußen
bleibt

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