Sternenbetrachtung #frapalymo No. 2

Schau ich
in die Sterne
sehe ich
in ein Gewölbe
(wie die Ahnen)
von tiefem
Dunkel fein
behängt mit
winzigen Lichtern
Abbilder einer
gedachten Welt
(die der Ahnen)
Und ich verhalte
in stillem Staunen
Die Erklärung
meiner Welt
erhalte ich
täglich im
Licht des Tages
In fünf Zeilen
die Meisterschaft
des Offensichtlichen
(Es geht mir
gut oder nicht…)
Ein Staunen stellt
sich nicht ein

Impuls: „steht es in den sternen geschrieben oder: mein tageshoroskop neu definiert“

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Geräusch #frapalymo No. 1

Im neuen Zimmer
damals
abends im Bett
wenn die Eltern
längst schliefen
und in der
Zugluft vor
meiner Tür
die Ecke des
Läufers dieses
Geräusch machte
Klapp klapp
Klappklappklapp…
war meine Decke
zu kurz und
mein Bett viel
zu niedrig
Und ich wünschte
ich könnte
fliegen

Impuls: „spukt es um mich spukt es in mir“

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Beides #frapalymo No. 31

Warum
ausgerechnet
er?
Kann er doch
nicht einmal
mit Schönheit
glänzen.
Und doch ist er
mir nahe.
Sein Reich sind
die Wiesen die
Auen auch wo
er mittags
hinter schattigen
Hecken ruht –
seine Herden der
Trägheit des
Sonnentages
überlassen
Doch in der
blauen Stunde
bringt er dem
Holunderreis die
Flötentöne bei
Die brodelnde
Weise lässt seine
Bocksbeine tanzen

Impuls: „geerdete götter“

Ich entschied mich, das fiel mir nicht schwer, für Pan.

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Kurz vor Ultimo #frapalymo No. 30

Nun blättert schon der Mai die letzten Seiten.
Uns schien er heuer eher wie April.
Fast so, als wenn er nicht entscheiden will,
das Tor zu öffnen und den Sommer einzuläuten.

Impuls: „vier verse für den mai“

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Lethe #frapalymo No. 29

„Zeit, sagt man, ist Lethe…“ Thomas Mann, Der Zauberberg

Großmutters
Mantra von
verflossenen Zeiten
verlorenen Menschen
vergangenen Dingen
wird kürzer
Jahr um Jahr
Von den
ewig gleichen
Strophen lösen
sich immer mehr
tropfen hinab
speisen Lethe
treiben davon

Ach
wären es nur jene
welche schmerzen
Das könnte
versöhnen mit
diesen späten
Tagen

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