am ufer

am ufer
stehen mit
bloßen füßen
die gedanken
schwingen im
gleichmaß der
wellen die
am ufersaum
lecken versinken
erinnerungen wie
schlick zwischen
den kieseln
bis die
eine welle
größer sich
aufbaut weiter
schwappt und
die kühle
nässe der
füße landet
auf dem
boden des
jetzt

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Zu neuen Küsten

heimathafen

die segel
gesetzt die
position bestimmt
und die
route geplant
sucht der
bugspriet nach
dem weg
zurück bevor
die starken
stürme rütteln
an müden
seefahrern
mürben segeln
wollen wir
die heimatküste
erreichen
vor dem
rauwinter
es wird
zeit

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Zu neuen Küsten

im irgendwo

wie tief
der himmel
die grauen
wolkenbatzen
spannt über
brüllender see
hin und her
geworfen auf
unserer nussschale
hält nirgends
ein horizont
den blick
gierig reißt
der sturm
am gerefften
tuch der
knarzenden rahen
greifen harte
wellenhände nach
der mannschaft
der kompass
defekt und
kein gestirn
keine landmarke
zu sehen

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watt

nackte füße
quatschen im
weichen untergrund
quillt dunkel
zwischen den
zehen amorphe
feuchte spült
salziges an
die haut
berührt kalkige
fundstücke
der austernfischer
dazwischen pickt
nach lebendem

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Zu neuen Küsten

landgang

sonnenstrahl
gewärmt feinsandiges
im halbmond
der stillen
bucht schlecken
sanft wellenzungen
zwei drei
wolkenbarken
kreuzen am
himmel tiefe
leere um
mich treibt
nichts denken
angesichts der
weißkräuselnden linie
der reefbreaks
als an
die rotweiße
kette im
badesee der
kindheit die
den bereich
für die
nichtschwimmer
begrenzt

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