unruhig #frapalywo No. 1

heute nacht bin ich
unten beim ballast *

durch die
nachtsee schlingernd
in der mondlosen
schwärze einer
stürmischen fahrt
unterdecks
die trimmung
gelockert
ein paar ballen
täglicher sorgen
von träumen
jeglicher art
irgendwo leckt
ein tank mit
erinnerungen
wild ist die
fahrt und sie
zehrt an der kraft
mit dem siebten
glasenschlag kehrt
die hoffnung
zurück

*impuls: „wir borgen uns die folgende anfangszeile: „heute nacht bin ich unten beim ballast“ aus: „nachtdienst“ von tomas tranströmer

alle Texte lest ihr hier: #frapalywo tag 1, text 1 – anfangszeile/geborgte worte

© 2019, stachelvieh. einfach gedanken…. All rights reserved.

haiku No. 374

der mond macht sich dünn
verliert sich wie das erste
blatt des kalenders

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wahrnehmung

spannend
im schatten
unseres planeten
den mond
zu sehen
die im schatten
unserer welt
bleiben out
of sight

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gedanken

wie die nacht
alles verändert
nimmt dem himmel
seinen lichten schein
gibt ein versteck
denen die heimlich
weckt die monster
unter dem bett
schafft parallele welten
in unseren träumen
trägt zum anfangspunkt
eines neuen tages
und wird dort
zu bloßer erinnerung

wenn bloß der
schlaf endlich käme

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raunächte

so ruhig
die vorstadt
die zeit der
höhlen brach
an den herden
quillt dampf
aus den töpfen
aromen aus
anis und zimt
baden rubinrot
funkeln im
züngelnden gold
der kerzen

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